Warum eine positive Candidate Experience so wichtig ist

Als Candidate Experience wird die Erfahrung eines Bewerbers mit sämtlichen Berührungspunkten eines Unternehmens während der Bewerbungsphase bezeichnet. Sie beginnt in den meisten Fällen mit der Stellenanzeige und deckt den gesamten Bewerbungsprozess bis hin zum Vorstellungsgespräch und sogar das Onboarding ab.

Diese Wirkung hat die Candidate Experience

Heutzutage sind Bewerber gut vernetzt und ziehen auch Plattformen wie Xing und LinkedIn oder kununu zur Beurteilung eines Unternehmens heran, bevor sie sich bewerben. Finden sie dort überwiegend negative Einschätzungen vor, schmälert das den Eindruck des Bewerbers erheblich. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich bewirbt sinkt.

Bewerbungsformulare, die auf der Unternehmens-Website zur Verfügung gestellt werden, können schnell zum Hindernis werden. Wer länger als 30 Minuten das Formular ausfüllen muss und dann beim Absenden eine Fehlermeldung erhält, gibt schnell genervt auf. Überschreitet die Reaktion auf die Bewerbung eine Wartezeit von zwei Wochen erheblich, bleibt dem frustrierten Kandidaten ebenfalls eine negative Erfahrung im Gedächtnis.

Mit Bewertungsplattformen, Bewerbungsformular und Reaktionszeit auf die Bewerbung liegen bereits drei Berührungspunkte vor, die ein Kandidat mit dem Unternehmen hat. Aufgrund derer bildet er sich ein Urteil. Schneidet das Unternehmen wegen einer negativen Bewerbererfahrung schlecht ab, gehen wertvolle Kandidaten für die Stelle verloren. Gerade in Branchen mit Fachkräftemangel sollte daher die Candidate Experience immer so angenehm wie möglich gestaltet werden.

Negative Erfahrungen verbreiten sich bekanntermaßen wie ein Lauffeuer. Daher kann ein Unternehmen auch langfristig einen Image-Schaden davontragen, wenn Bewerber ihre negativen Erfahrungen weitertragen. Bleibt hingegen ein positiver Eindruck zurück, bewertet die Person das Unternehmen voraussichtlich gut. Auch dann, wenn sie die Stelle nicht bekommen hat. So wird ein Bewerber zum wichtigen Markenbotschafter und somit zum langfristigen Nutzen für das Unternehmen.

So kann die Bewerbererfahrung optimiert werden

Hilfreich ist es im Anschluss an den Bewerbungsprozess von den Kandidaten direkt eine Meinung einzuholen. Das kann beispielsweise durch eine Umfrage per E-Mail geschehen. Dadurch zeigt das Unternehmen, dass es die Ansichten des Bewerbers wertschätzt. Zugleich gelangt es an wichtige Informationen zum Eindruck, den es hinterlassen hat. Zusätzlich bieten die Interaktionen mit Stellenanzeigen oder der Karriereseite wichtige Anhaltspunkte. Auch Analysen der Bewertungen auf Xing oder kununu liefern aufschlussreiche Informationen.

Nach Auswertung dieser Daten können die Prozesse verbessert werden, um so gezielt eine positive Candidate Experience zu schaffen. Das kann zum Beispiel durch die Anpassung individueller Stellenanzeigen erfolgen oder durch den Verzicht eines Bewerberformulars auf der Karriereseite und eine Umstellung hin zu Bewerbungen per E-Mail.

Vorteile für Unternehmen

Positive Bewerbererfahrungen rücken das Image eines Unternehmens nachhaltig in ein gutes Licht und machen es als Arbeitgeber attraktiver. Die Eindrücke werden im Freundeskreis und mit der Familie geteilt. Nach einer angenehmen Erfahrung werden so auch diese Personen zu Multiplikatoren.

Für Arbeitgeber kristallisieren sich somit folgende Vorteile heraus:

  • Ein größerer Pool qualifizierter Bewerber
  • Geringere Absprungrate während des Bewerbungsprozesses
  • Stärkt das Image des Unternehmens
  • Aus zufriedenen Bewerbern werden zufriedene Mitarbeiter, die das Unternehmen weiterempfehlen
  • Bewerber werden zu Markenbotschaftern, auch wenn sie ausscheiden

Dadurch entsteht eine positive Employer Brand, welche langfristig qualifizierte Kandidaten heranholt, die das Unternehmen bereichern und weiterempfehlen.

 

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